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  Humor und Witz auf Münsterländer Plattdeutsch

Man sagt den Westfalen immer nach, das sie zum Lachen in den Keller gehen würden, aber das stimmt so nicht! Ihr Humor ist vielleicht etwas platter, dafür aber tiefgreifender oder doppeldeutig. Und wenn man in Mundart etwas lustiges erzählt oder einen Witz macht dann sieht das schon ganz anders aus. Alle die der Sprache mächtig sind verstehen den Sinn!


  Sonnerbar dat he nich stouwen is

 

De Aolle Beerkamps Moder kam nao`n Dokter laupen un sag: "Aoch Häer Dokter,wat´n Elend, wat`n Elend !
Ji wiёt ja mien man is för Geld un guёte Wäöde nich to´n Dokter hentekriegen. Nu is he krank. He klaogt üöwer
Koppine, hawt in`t Krüüs un mag mag niks te Iäten un Düörfal häw he auk, de gase Nacht häw´ke kien Auge toa daon kont."

"Aso" sag de Dokter ",Kopfweh, Appetitlosigkeit, Kreuzschmerzen und Durchfall" verstehe schon !
"Herr Kaufmann Zuhorn, Sie kennen ja meinen Nachbarn, zeigt die gleichen Symptome. Er ist bei mir in Behandlung
und ich werde Ihrem Mann die selbe Medizin verschreiben wie ihm. Seien Sie überzeugt , sie wird helfen"

Elke Dage dao nao driäp de Dokter dän Aollen Beerkamp up de Straote.
"Mann" sag de Dokter gas vöwünnert, "Sie wieder gesund ?" "Zuhorn , der die selbe Medizin verschrieben bekommen hat
 wie Sie ist gestorben. Das begreife ich nicht ."  "Ja" gnesede de aolle Beerkamp, ik begrip dat gas guёt.
 Ik häw äre Medisien ächtern Bette uutguoten.

Von: Bernd Schmitz *





 

De Mönstersken Wichter

De Mönstersken Wichter,
Met pricke Gesichter,
Un längliche Föte,
De kürt so söte.


Se kürt so sinnig,
So smöde un minnig,
Män häw man se spruoken,
Dän kuёnt se nich kuoken.


Se maakt vul Flitzen,
Met Spitsken un Litsen,
Met Timpen un Düllen,
Et is rain to´t hülen.

Een Dööksen, een Slipken,
Een Ringsken, een Ripken,
Een Snälken, een Kiёdken,
Dat frait se kien Biёtken.


Van Stopen un Naien
Häw ik nich vul sain
Doch Linken un Bätken,
De ridet up Rädken.

Nu wil ik et laoten
Dat Sticheln un Praoten,
Süs kümp noch de Dichter
in Last met de Wichter!

 Von: August Schrader **


 

So sind se!


Dirks Buer lag in´t Stiärwen. Dao riskede he sik up, kek up sine Frau un sag, " Liesbet ik mot aftreken un di met dat gase Wiärks sitten laoten.
 Unner Wiwerhänne vokümp de Buerie. Daorum dao mi een Gefallen un hiraode usen Knecht. De is aal lang up usen How un vostait wat van de Sake."
Dao säg sine Frau: "Ach mien laiwe man, wän`t aners niks is dän kans dine Augen män ruhig to doon, wi sit  us aal lang enig."

Von: Bernd Schmitz *


   

Swaore Artillerie



Wat süste slächt uut Franz? Jau ik häb dee Nacht Malöör hat, ik häb de de heele Nacht giёgen´t Bette liägen.
Un häs niks daovan miärk? Nu du wees, ik slaop äs`n Dachs. Aower wu kam dat, dat du haruutfallen büs?
Ach du kenns doch mine Frau, een Stük van twehunnerfüftig Pund swaore Ateleri. Je naodem wu de äre Kanaun drait,
blaos de mi schraen Kiärl eenfach haruut.

Von: Bernd Schmitz *


 

So`n Knickebüül


De Buer, so`n aollen vödrüügten Knickerbüül, sat bi sine Frau an`´t Bette un gaw sik gewöltig Möe, trurig uuttosain.
Sine Frau wol em daudgaon. Upeenmaol lusterde he up. Wäör´t dao nich an`t Grummeln? He trat an`t Fenster. Richtig
 dao in Westen steeg`t swat up. un he har sien Hai no Buten liggen.  "Frau" sag he dao, ik laup rask nao´t Hai.
 De Käse wilk giёgen di stellen. Laot aower de düere Käse nich länger briänen äs naidig! Un wan du miärks dat de Daud kümp,
 dat du mi iärste de Käse uutblaos! Häörst du?!

Von: Bernd Scmitz *



 

Dat Beste



"Mein lieber Mann!" De Amtman Sag
un keek daobi düör sine Bril,
Sie werden sich bald überzeugen, dass
ich nur das Beste wil!"
"Dat mag wul sien!" sag de Buer
Un trok de Stärn so´n biёtken kruus.
"Ne Häir dat slaot ju män uut`n sin,
Dat Beste, dat hol wi för us."

Von: Bernhard Holtmann ***



Warüm kuёmt de Rienlänner nich in Hiёmel?
De is aal besät met de frommen Westfaolen!


       

De Alkohol



Et was in´n Saol gas muskenstil
So´n Häir de höl ne Rede,
Et scheen he was nich blöde
De Alkohol, so sag de Häir,
Dai niks äs Unheel stifren
Dat Dübelstüüg wät Land un Lü
Vödärwen un vögiften.
Un Bravo göng dat düör dän Saol,
Se klappten in de Hänne .
Dao staon so´n däft´gen buersman up
Erst drunk he sik een Aollen,
Dän smeet he wööst in de Buorst,
He kon sik nich mäer hollen.
Weg raip he met dat Dübelstüüg,
Wi kuёmt ja aal in Dusel
Wat bruuk wi no dän Alkohol
Wi häbt ja beer un Fuёsel

Von: Bernhard Holtmann ***


* Aus: Wat is de Ape doch?n spassig Mensk, Verlag Fr. Wilhelm Ruhfus
** Aus: Von ´t Höltken up ´t Stöcksken, Verlag Fredebeul und Koenen
*** Aus: An `t Hädfüer bi Straßkamps Vader, Verlag August Greve