Bauernhaus WestdalenBauernhofButternWestfälische LandschaftKotten  


Westmünsterländer Platt / Sandplatt.
 
 Homepage

Sprichwörter in
 Münsterländer Platt

Einfache Kommunikation und Floskeln auf Münsterländer Platt

Westfälischer Bauernkalender in Münsterländer Platt

Gedicht über Westfalen in Münsterländer Platt

Texte und Gedichte, von der Geburt bis zum Hausbau in Platt

Abzählreime in Münsterländer Plattdeutsch

 Über Plattdeutsch auf Platt

Wiegenlieder in Münsterländer Mundart

Gästebuch

Links

Impressum

Datenschutz















 Gedichte und Texte in Westmünsterländer Platt / Sandplatt. Nicht in einheitlicher Schreibweise, sondern so übernommen wie von den Verfassern aufgeschrieben.

 

Watt´ t hier giff:

Der Heidenkönig bei Borken

Das Bauern Abendlied

Die Entstehung der Namen "Heiden" und "Engelrading"

Hochzeitsbitter im Kreis Borken

Die Herkunft des Lünsbergs

 



  

De Hedenkönnink bie Borken


Nich wiet von de Stadt Borken aff,
Dour süht man manches Hünengraff,
Weil man vör vierle dusent Johr
De Riesen häff begraben dour.
Dat ene Graff, datt is bekannt
Wiet örwer usse Borkske Land
Denn dourin häff , et sie ju seggt,
Man enst denn Heidenkönnink leggt.
In enen Sark, von Gold so klor,
Häff man em enst begraben dour.
Datt nu kinn Mensk sien Ruh soll stöhrn,
So fonk man an mit Sand the föhrn.
Un schütt´te düssen manche Stund
Upt Graff, bis datt en Hügel rund
Dourut entstönn, de hier the Land
Es heidenhügel allbekannt.
Weil aber got de Gier na Gold
,So woll denn Sark man mit Gewolt
All häufig graben ut denn Sand,
Doch in denn Augenblick verschwand
He immer deep wir in de Kuhl
Wenn eene loßmöck bloß datt Muhl,
Un anstatt Gold o lewe Gott,
Fünd man bloß enen Askepott. (Urne)

H. Büscher * 



Dat Buren Aowendleed


Den Dag is fort, die Nacht brekt an,
Ik will mei Gott ergewen;
He wakt, dormet ik schlaopen kann,
Un sorgt för Lif un Lewen.
Drüm beei ik tu dei, Herr un Gott,
Wost  ok noug bei mei waken
Un kieren van mei Angst un Noth,
Doug wetst et doch te maken.
In dienen Schutz befehl ik naoch
Die Kranken un die Armen,
Osieh Oup alle Minzen doch
Un heb met öhr Erbarmen!
Wei duth gar niet, äs wei wall mott,
Sündhaft is unse Lewen;
Doug büst noch sun barmhartegen Gott,
Wost  uns die Sünd vergewen!

Aus Borken **

 


 

De Enstehunk von de Namen "Heiden" un "Engelradink"

Es nu vör mehr es dusend Johr
Ludgerus hier up Erden wohr,
Kamp he the Fote, ganz bescheiden,
Es enmaul in dat Dörpken "Heiden".
He gönk dour glieken in de Kiärke.
Un priadigt Gottes Wunderwiärke.
Doch ´t was the dull, de hil´ge Mann
Kamp bie de Heiden grülick an;
Se drewen wahne iähren Spott
Bien Hil´gen mann von´n Christengott.
Ludgerus gönk the vör Ärger dann
The fote drüm up Marbeck an.
 Es he allene dour in`t Holt,
Gönk mitten döür `nen grauten Wold,
He plötzlick en kleen Hüsken sög,
Worup en Engel grad thoflög.
De gaff em hier denn gurten Raut,
Datt he up enmaul sick mök graut,
Un na de Heidenkinder gönk.
The priädigen dann wir anfönk.
Ludgerus kehrde üm geschwind
Un priädigte datt Heidenkind.
Dreffst erste auk wall wir Spott,
Et gloff boll an den Christengott.
"Weil ji so taue Heiden sind".
Datt siär Ludgerus dour geschwind,
"So wett ju Dorp vör ew´ge Tiet
Denn Namen "Heiden" auk nich kwiet.
Doch wor de Engel mie gaff Raut,
Datt nenn ick "Engelradink" graut.

H. Büscher *


  

                             För Gästebidder im Kreis Borken


Hier sett ich minen Staff
Un memm min Käppken aff.
Goden Dag Dag in´t Quartier!
Nu hebb i den Gästebidder hier.
Hädd´ i wall vernommen,
Dat  de wull kommen?
Nu is he hier
Met all´t Pläsier.
Ick söll u seggen düt un dat ...
Un weet nich wat .....
Ick söll u seggen hier un daor ...
Un weet nich, waor .....
Ick hadde´t mi up´n Stock schrewwen,
Dao hebb ick´t mi met de Maue affrewwen.
Dag un Daotum is mi vergäten,
De müse hefft mi den Kalenner upfräten.
Nu will´k mi äs besinnen ,
Ick möcht noch finnen ...

........... as Brüdigam,  ........... as Brut,
De schickt mi as Gästebidder ut.
Ick söll för kommende Wäke Dingstag to rechten Tied
U inladen toeere Hochtied
Allemaole, klein un grot,
Junk un aolt, so as i gaoht,
Sölws dat kleinste Kind,
Dat sick in de Wegge findt.
Makt u daorto recht fien,
Män ok nich all te fien:
Brut un Brüdigam wöll´n gern et fienste Sien.



Komm I up de Brutlacht an,
Giff et glieks een Klaoren dann;
Dann gifft Koffie met Schinken,
Dao könn i good up drinken;
Gaus un Enten kann`k u nich versprpräken,
De Voß heff de Ollen met de Jungen upfräten.
Doch Schinken met Kabbus
Is up den Hoff wall te Hus.
Een Piepken met Toack
Schmökt jeder nao sienen Geschmack.

Dann gäwwet wi us up de Föte
Un gaoht de Brutslöh in de Möte.
Fähndel un Musik vörut,
So gaoht Brüdigam un Brut
Un den Ganzen Tropp
Up de Dähl herop.
De ollers van den Brüdigam föhrt
De Brut an eren nien Herd.
Dann wünsk wi de Brutlöh Sägen
Un een  lang Läwen

Met de Tied sodann
Fönk dat Middagäten an:
Suppe, Fleesk, Gemöß un Schinken,
Un daobi giff`t wat te drinken,
`N Stück van een gebraoden Kalf
Is´t kin heel, so ist doch half,
Prumen un Rosinen
Dao sall u de Mund nich nao schrienen,
Pudding un Leckerie:
All´s giff´t daobi,
Un as Proffen een Stück Stuten,
Dao will wi de Maoltied met besluten.
De jungen Gäste vör allen Dingen
Willt gerne danzen un springen.
Tien Musikanten un tien Tunnen Beer,
Dat giff up de Brutlacht een wahn Pläseer.
Well dat Danzen nich met will daohn,
Kann ganz gerne hen karten gaohn.
De ollen Wiewer, dat mo´k noch seggen
De will´k ok gern een Söten breggen.
Det Naomiddags to Vespertied
Gifft Koffie met Botteram nao Aptit
Un aowends Erappeln met Braoden,
Dat´t kann jeder schmaken laoten.

Van morgens bes to´t Naohushengaohn
Will ick sicher min Beste daohn;
Ockden twedden Dag, dao staoh´k för in
Sall´t wessen, dat nich bater wessen könn.
Häff i mi nu recht verstaohn,
Dat i te rechte Tied könnt gaohn?
Süßmöch´t nich mehr to terechte staohn.
´N Lint an´n Hoot,
Dat steht mi good,
Een good Drinkgeld in de Hand,
Dao is de Gästebidder met kuntant.
Un giff´t ock äs eenmaol nicks,
Drüm is de Gästebidder äwen fix.

***

  
 

  De  Herkunft vom Lünsberg


Hier in usse Borkske Land
Giff et wenig Lehm, vull Sand.
Datt heff dör viele dusent Johren,
En Riese hier the Land erfohren,
Denn es he gönk döur Busk un Heede,
Dour harr harr he siene Holsken beede
Bes an denn högsten Klumpenrand
Gefüllt mit echten Driewesand
Weil aber dütt em was the schwor,
So konn he an de Stelle dour,
Wo nu de Hünsenberg dött staun,
Vor Mödigkeit nich wieder gaon.
He schütt´te drüm in siene Wut
Denn Driewesand ut de Holsken ´rut
Un von den Klumpen Driewesand
Entstöhn de Lünsberg, weltbekannt.

H. Büscher *





Quellen:
* Sagen aus Borken und Umgegend, von H. Büscher
** Westfälische Mundarten, von Wilhelm Lehnhoff
*** Westfäölsk Platt, von Heinrich Kleibauer.